Die Bedeutung von Datenaustausch im Gesundheitsbereich war zentrales Thema einer gemeinsamen Veranstaltung dreier Forschungsprojekte aus dem Gesundheitssektor.
Rund 30 Teilnehmende fanden sich im Rahmen des Hauptstadtkongresses in Berlin zur Veranstaltung TXFX Connect 2024 ein, um über die sichere Nutzung von Datenräumen bezogen auf Gesundheitsdaten zu diskutieren. Innovative Lösungen von HEALTH-X dataLOFT, GAIA-X-Med und TEAM-X wurden präsentiert. Eine Paneldiskussion analysierte die aktuelle Lage und Bedarfe aus verschiedenen Perspektiven.
Berlin, 29. Juli 2024 – Der Hauptstadtkongress Berlin gilt als wichtigstes Kongressereignis im Healthcare-Sektor in Deutschland und fand vom 26. bis 28 Juli statt. Zahlreiche Interessierte folgten der Einladung zur Teilnahme an der Veranstaltung TXFX Connect 2024, die von den Projekten TEAM-X, HEALTH-X dataLOFT sowie GAIA-X-Med in Zusammenarbeit mit dem Gaia-X Hub Germany organisiert wurde. „Der Zugang zu Daten muss leichter gestaltet werden, damit Deutschland zukünftig wettbewerbsfähig bleibt“, unterstrich Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Präsident des Hauptstadtkongress Berlin die Dringlichkeit der Thematik. Auch Dr. Christina Schmidt-Holtmann, Leiterin des Referats „Datenverfügbarkeit, Digitale Souveränität SprinD“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, betonte diese Notwendigkeit bei ihrer Begrüßung: „Der Bedarf ist groß – Die Forschungsprojekte tragen dazu bei, Gesundheitsdaten für Patientinnen und Patienten auf vertrauenswürdiger Basis transparent und nutzbar zu machen, was für den Gesundheitssektor dringend notwendig ist. Daher gehen diese Gaia-X Leuchtturm-Projekte als Beispiele für vertrauensvolle Datenräume voraus.“
Gemeinsame Standards für den Datenaustausch
Bei einer Einführung in die Welt der Gesundheitsdatenräume wurde das Paper „Federated electronic health records for the European Health Data Space“ von Prof. Björn Eskofier, Leiter des Machine Learning am Data Analytics Lab der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, vorgestellt: „Wir benötigen Real-World Data für die Primärversorgung, die über einen vernetzten Gesundheitsdatenraum verfügbar gemacht werden.“ Ferner erläuterte Felix Kappert, Community- und Projektmanager des Gaia-X Hub Germany, die Arbeit der Gaia-X Gesundheitsdomäne: „Gaia-X hat das große Ziel, viele domänenübergreifende Datenräume zu einem Datenökosystem mit gemeinsamen Standards für den Datenaustausch zu vereinen.“ Anhand technischer Demonstratoren der Projekte TEAM-X, HEALTH-X dataLOFT und GAIA-X-Med wurden mögliche künftige Lösungen aufgezeigt. So präsentierte TEAM-X z. B. technische Lösungen, die vom Datenaustausch und der Datenintegration bis hin zur Implementierung von Telematikinfrastruktur und digitalen Identitäten reichen.
Paneldiskussion mit Fokus auf Datenräume
In einer anschließenden Panelrunde diskutierten Maro Bader, Excellence Lead Digital Transformation bei Roche, Johannes Ruppert, Referent für Europapolitik beim Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V., Rabea Knorr, Abteilungsleiterin Industrielle Gesundheitswirtschaft BDI e.V. sowie Bruno Ristok, Geschäftsführer C&S Computer und Software GmbH und Konsortialpartner von TEAM-X. Bader und Knorr betonten die Relevanz von Datenraumprojekten für die Industrie und die Bedeutung von Kooperationen, um Innovation mittels Daten zu befördern. „Standards sind hier enorm wichtig“, sagte Bader. Auch der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V. setzt sich vermehrt für Standards ein. Es ist ferner zu beachten, dass ein Datenraum aus einer Vielzahl von Akteuren besteht, die alle einen wesentlichen Beitrag für das Gesamtökosystem leisten. „Neben führenden Unternehmen spielen auch KMU eine treibende Rolle im deutschen Gesundheitswesen und müssen daher gleichwertig in interoperablen Gesundheitsdatenräumen berücksichtigt werden“, so Ristok.
Über TEAM-X
TEAM-X ist ein Netzwerk bestehend aus zehn Konsortialpartnern und drei Kooperationspartnern aus verschiedenen Fachgebieten. Es werden technische Lösungen wie der Cloud-Edge-Ansatz des TEAM-X Datenökosystems entwickelt sowie ethische, rechtliche und soziale Auswirkungen untersucht. TEAM-X arbeitet seit 1. Januar 2022 für die Dauer von drei Jahren an der Stärkung der Fähigkeit und Selbstbestimmung der Bevölkerung im Umgang mit ihren Gesundheits- und Pflegedaten sowie an der digitalen Kompetenz und Innovationskraft der Gesundheits- und Pflegebranche.
Mehr Informationen unter: www.project-team-x.eu
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