Interview mit der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS

Fünf Fragen an die Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS – Konsortialpartner von TEAM-X

Warum sind Sie bei TEAM-X als Konsortialpartner dabei?
Wir sind davon überzeugt, dass Digitalisierung ein unabdingbarer Baustein für nachhaltiges Wirtschaften und eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung ist. In TEAM-X können wir unsere Erfahrungen im Bereich der digitalen Transformation einsetzen, um das Gesundheitswesen zu gestalten. Hierbei steht insbesondere die Stärkung der Kompetenz und Selbstbestimmung der Bürger im Umgang und in der Nutzung ihrer Gesundheitsdaten im Vordergrund.

Worin besteht Ihre Aufgabe?
Wir erforschen im Rahmen unserer Arbeit die Gestaltungsmöglichkeiten von Geschäftsmodellen für Datenökosysteme. Hierbei gilt es, einen Lösungsraum für mögliche Konzepte eines Geschäftsmodells für ein Ökosystem wie TEAM-X aufzuzeigen. Ein solches Konzept muss sowohl die Perspektiven der klassischen medizinischen Leistungserbringer und Patienten berücksichtigen als auch das Mitwirken von neuen Akteuren auf dem Gesundheitsmarkt begünstigen. Alles unter der Prämisse eines verantwortungsvollen Umgangs mit den Daten.

Was sind die größten Herausforderungen?
Mit unserer Forschung betreten wir in diesem Bereich Neuland. Erst durch Gaia-X bildet sich derzeit ein sektorenübergreifendes Rahmenwerk, das die technischen und konzeptionellen Bedingungen für souveränen und sektorenübergreifenden Datenaustausch schafft. Entsprechend existieren noch keine Best-Practices für derartige Lösungen und Geschäftsmodelle, sodass wir uns durch den ständigen Austausch mit Projektpartnern und der Gaia-X-Community schrittweise einem gemeinsamen Konzept annähern.

Welche Vorteile bringt ein Gaia-X-konformer Datenraum?
Durch Gaia-X als europäische Initiative, sowie der Vielzahl an Forschungsprojekten im Gaia-X-Kosmos, haben wir die Möglichkeit, wegweisende Standards für souveränen und vertrauenswürdigen Datenaustausch nach europäischen Werten zu setzen. Patienten sollen selbstbestimmt über ihre Gesundheitsdaten verfügen können und hierfür die notwendigen Technologien bereitgestellt bekommen.

Was begeistert Sie an Gaia-X?
Durch die länder- und sektorenübergreifenden Forschungsprojekte wird ein europäisches Verständnis darüber geschaffen, wie wir Daten in Zukunft teilen und nutzen wollen. Speziell im Gesundheitswesen mit seinen hochsensiblen Daten werden durch einen europäischen Gesundheitsdatenraum enorme Potenziale ermöglicht. Konkret profitieren hier z. B. Patienten durch einen besseren digitalen Zugang zu ihren Gesundheitsdaten, Hersteller von Medizinprodukten durch die Etablierung von interoperablen Strukturen sowie Forschende durch den geschützten Zugang zu Daten der Gesundheitsforschung.